Gemütlich durch das Zillertal

31.07.2023

Das Zillertal fällt einem sicher nicht sofort ein, wenn es um idyllische, abgelegene Täler und Berge geht. Trotzdem gibt es auch hier natürlich sehr schöne Ecken. Eine solche soll hier vorgestellt werden.

Kurz vor Mayrhofen zweigt eine eher unscheinbare Straße in den Zillergrund ab. Es folgt ein längerer Tunnel und danach kommt die Mautstelle. Wer sich die knapp 10 Euro und die lange kurvenreiche Fahrt ersparen möchte, kann hier parken und auf den Bus 8328 (Mayrhofen-Zillergrund) umsteigen. Dieser fährt vormittags stündlich direkt ab Bahnhof Mayrhofen. Damit lässt sich diese Tour auch mit Bus & Bahn durchführen.

Mit dem Auto fährt man bis zum Ende der öffentlichen Straße zum Gasthof Bärenbad (1450 m) kurz vor der Staumauer. Auch der Zillergrund hat einen Stausee. Die Staumauer ragt über 100 m hoch und ist definitiv kein schöner Anblick. Da nutzt es auch nichts, wenn man sich sagt: „Der Strom kommt eben nicht aus der Steckdose“. Ab dem Parkplatz kann man mit dem Aufstieg zur Plauener Hütte starten. Der Wanderweg ist schön und läuft weitestgehend abseits der Straße. Oder man fährt noch mit dem Bus auf die Staumauer hoch (verkehrt ab hier Großteils im Halbstundentakt). Von der Staumauer (1850 m) geht es noch mal durch einen Tunnel, dann lässt man die verbaute Landschaft allmählich hinter sich. Nach circa 15 Minuten auf der Fahrstraße zweigt der Fußweg zur Plauener Hütte ab. Wenn man die Wanderung Anfang Juli durchführt, dann blüht es hier wunderbar. Nach einigen steilen Kehren erreicht man den Talgrund des Keesbachs. Die Hänge sind rot von der Blüte der Alpenrose. Nach der Bachquerung wird es wieder steiler, dafür kommt die Hütte immer näher. Bei einer Verzweigung nehmen wir den Weg über das Sonntagslahneck, mit schönem Ausblick über den See. Von dort sind es nur noch 15 Minuten zur Hütte.

Die Plauener Hütte hat eine sehr einladende Terrasse. So fällt es einem schwer, wieder aufzubrechen. Der Weg zum Rainbachköpfl zweigt gleich hinter der Hütte ab und zieht im Zick Zack zuerst über Wiesen, dann über Geröllfelder zügig nach oben. Im Frühsommer liegt oft noch ein Schneefeld unterhalb der Scharte, sodass man im weglosen Gelände aufsteigen muss. Ab der Scharte wird es luftig. Der kurze Klettersteig ist gut gesichert und unschwierig. Trotzdem sollte auf eine Sicherung nicht verzichtet werden. 15 min später steht man auf dem sehr kleinen Gipfel (2690 m) und genießt den Rundblick. Natürlich gibt es rund um die Plauener Hütte bedeutendere und höhere Berge. Das Rainbachköpfl ist ein netter Hüttengipfel für den Nachmittag oder auch eine schöne Tagestour von Bärenbad aus. Dann verpasst man aber den schönen Sonnenuntergang von der Aussichtsterrasse der Plauener Hütte.

Länge: 840 Hm ab Staumauer bzw. 1240 Hm ab Parkplatz

(Hinweis: Nachmittags fährt der Bus stündlich nach Mayrhofen, dort hat man Anschluss an den Zug nach Jenbach, EC Haltestelle).