„Take nothing but pictures, leave nothing but footprints“
John Muir (Mitgründer des Sierra Clubs, der ältesten und größten Naturschutzorganisation in den USA)
Let no one say, and say it to your shame, that all was beauty here until you came (unbekannt, San Juan National Forest)
Aus dem neuen Leitbild des DAV (von 2022)
„Wir sind Bergsportverband und wir sind Naturschutzverband. Wir fördern vielfältige bergsportliche Aktivitäten und treten ein für die Bewahrung der einzigartigen Naturräume in den Alpen und Mittelgebirgen. Dabei setzen wir auf Lösungen, die gleichermaßen den Interessen des Bergsports und den Erfordernissen von Natur und Landschaft gerecht werden. Wir behalten unterschiedliche Motive im Blick und engagieren uns dafür, tragfähige Lösungen mit allen Beteiligten zu finden.“
Der DAV ist der einzige Verein in Deutschland, der sowohl Sport- als auch Naturschutzverband ist. Damit haben wir eine besondere Verantwortung für die Natur.
Naturschutz ganz praktisch
Wir arbeiten daran, unsere Touren und die Anreisen umweltschonen zu gestalten. Auch in unsere Ausbildungen haben wir das Thema Naturschutz integriert. Der Verein betreibt Umweltbildung für Kinder und beachtet den Umweltschutz beim Umbau seiner Hütten. Aber Umweltschutz geht alle Mitglieder an! Niemand kann sich zurücklehnen und darauf warten, dass andere es schon richten werden. Allen BergsportlernInnen im Alpenverein sollte der Umweltschutz besonders am Herzen liegen! Ist es doch genau diese Umwelt, in der wir alle so gerne unterwegs sind. Die Sektion freut sich jederzeit über tatkräftige Unterstützung! Interessenten melden sich bitte bei natur@dav-tak.de
Was ihr sonst noch tun könnt, lest ihr in unseren Naturschutz-Tipps
Seit 1995 leistet der DAV einen wichtigen Beitrag zur naturverträglichen Gestaltung von Ski- und Schneeschuhtouren in den Alpen. – Inzwischen sind an beliebten bayerischen Tourenbergen rund 500 Skirouten und Varianten ausgeschildert sowie etwa 230 Schongebiete für das Wild ausgewiesen.
In unserem Wegegebiet rund um die Rotwand liegt auch ein wichtiges Wildschutzgebiet, die Maroldschneid.
Um die Tourengeher vor Ort besser aufzuklären, beteiligt sich die Sektion seit Jahren beim Aktionstag vor Ort.
Umweltbaustellen - Wir tun was!
In unserem Wegegebiet rund um die Rotwand arbeiten wir regelmäßig mit den Almbauern und dem Forstbetrieb.
Das Rotwandgebiet ist ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet, aber auch Lebensraum vieler geschützter und bedrohter Tierarten. Ein besonderes Anliegen ist dabei der Schutz der Raufußhühner.
Eduard Mankei erzählt
Hallo,
ich bin Eduard Mankei und nun seit einem Jahr mit den Mankeis unterwegs.
Diesmal ging es mit der Bahn nach Fischhausen-Neuhaus und weiter mit dem Bus bis zur Taubensteinbahn. Mit dieser fuhren wir dann nach oben, um rüber zur Rotwand zu laufen. Auf der Wildfeld-Alm erwartete uns bereits der Gebietsbetreuer Mangfallgebirge und die Almbäuerin.
Der Grund: Es ist Mai und meine Verwandten sind bereits aus ihrem Winterschlaf erwacht und so wollen wir ihnen helfen, sichere Baue auf der Weide zu haben und ausreichend Futter zu finden. Zum anderen soll aber sichergestellt sein, dass die Kühe auf der Alm nicht in unsere Baue steigen und sich verletzen.
Während wir Brotzeit machten, erzählte uns die Almbäuerin einiges über Almwirtschaft und die Murmeltiere (bayer. Mankei) in der Gegend. Nach einer Stärkung ging es dann zu den Murmeltierlöchern. Dort teilten wir uns in drei Gruppen, um die nicht mehr bewohnten Löcher zu schließen und anschließend in der Umgebung noch den Auswurf von neuen Löchern und weitere Steine zu sammeln. Aus diesen bauten wir Steinhaufen, um möglichst wenig Weidefläche zu bedecken.
Gegen 15 Uhr machten wir uns dann gestärkt mit Brezen, Getränken und Gummibärchen (von Marco und der Almbäuerin) auf den Weg zum Spitzingsee.
Bis der Bus kam, hatten wir noch etwas Zeit und daher gingen noch einige von uns an den Spielplatz, bevor es wieder zurück nach München ging.
Trotz der vielen Löcher, haben wir leider kein Murmeltier gesehen, aber Pfeifen gehört haben wir sie einige Male.
Unser Wegegebiet rund um die Rotwand ist sehr beliebt, aber auch ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Damit dies so bleibt, sollten alle Bergsportler auf den markierten Wegen bleiben.
-Abstecher zerstören die Natur-
Um den Lebensraum des Auerhahns zu schützen wurde ein alter Wildschutzzaun rückgebaut. Der Zaun hatte seine Bedeutung verloren und war nun eine Verletzungsquelle für Auerhühner.
Pressemitteilung der Bayerische Staatsforsten über unsere Aktion.
Naturschutz im TAK - schon lange ein Thema
Unsere beiden Hütten liegen im Naturschutzgebiet. Das Rotwandhaus liegt in einem FFH Gebiet (Flora-Fauna-Habitat). In den 1970er Jahren sollte dort ein großes Skigebiet entstehen. Die Sektion unterstützte damals bereits die Initiative gegen diese Pläne: „Rettet das Rotwandgebiet vor der Zerstörung“. Der Protest war erfolgreich, 1972 wurde das Rotwandgebiet in die Zone C (Ruhezone) des Alpenplans aufgenommen.
- Zu den Anfängen des Bayerischen Alpenplans am Beispiel der Rotwand/Obb.
- Der Alpenplan - seit 50 Jahren Schutz für die Bayerischen Alpen
- Mangfallgebirge im Rotwandgebiet
Die große Beliebtheit des Gebiets, vor allem auch im Winter machte weitere Schutzmaßnahmen notwendig. So wurde um die Jahrtausendwende auch im Rotwandgebiet die Kampagne „Skibergsteinen umweltfreundlich“ gestartet. Der TAK hat der Festlegung der Routen und der Schongebiete mitgearbeitet.
Da der Druck v.a. auf die Rauhfußhühner aber immer größer wurde, begann 2019 die Diskussion zu Wildschutzgebieten, die wir ebenfalls begleitet haben.
Seit 2021 liegt in unserem Wegegebiet nun das Wildschutzgebiet Maroldschneid. Es dient dem besonderen Schutz des Birkwilds. Als Ausgleich wurde für die Wanderer eine alter Karrenweg neu hergereicht.